Wassersensible Stadtentwicklung in

Straßenräumen

Der Straßenraum gehört aufgrund seines hohen Nutzungsanspruchs zu den am stärksten versiegelten Flächen in Stadt- bzw. Gemeindegebieten. Daraus entstehen gerade im urbanen Raum negative Auswirkungen: schlechtere Luftqualität durch Abgase, hohe Lärm- und Hitzebelastungen, Belastung durch Reifenabrieb oder Streugut. Auch der Klimawandel beeinflusst den Straßenraum zunehmend, so führen bspw. Starkregenereignisse zu Schäden an der Infrastruktur.

Potenziale blau-grüner Infrastruktur in Straßenräumen

Vorsorge vor Überflutungen und Wassermangel

Verbesserung des Mikroklimas, Verringerung von Hitzeinseln

Reduzierung der Luft- und Schadstoffbelastung; Synergien mit Klimaanpassung, Klimaschutz, Aufenthaltsqualität nutzen

Straßenräume nehmen große wertvolle Flächen in urbanen Räumen ein. Durch die Mobilitätswende stehen diese in Zukunft zum Teil anderen Nutzungen zur Verfügung. Im Sinne einer wassersensiblen Entwicklung bieten sich blau-grüne Infrastrukturen wie Mulden und Rigolen sowie wasserdurchlässige Beläge an, um Regenwasser dezentral vor Ort zu versickern. Bei Starkregenereignissen kann Niederschlagswasser über Straßen (Notwasserwege) in vorhandene Retentionsflächen abgeleitet werden. Durch Begrünung wird die natürliche Verdunstung erhöht und damit die städtische Überwärmung vermindert. Des Weiteren können Schadstoffbelastung reduziert und die Biodiversität erhöht werden.

Herausforderungen für blau-grüne Infrastrukturen in Straßenräumen

Die Herausforderungen für de Umsetzung von blau-grüne Infrastrukturen in Straßenräumen unterscheiden sich zwischen der Situation im Bestand und in Neuplanungen. Nähere Informationen zu den Herausforderungen und Lösungen finden sich entsprehend unter den Seiten:

Handlungsoptionen zur Umsetzung blau-grüner Infrastrukturen in Straßenräumen

Bausteine für eine wassersensible Straßenraumgestaltung

Die Stadt Hamburg hat Hinweise für eine wassersensible Straßenraumgestaltung zusammengestellt, welche die folgenden drei zentralen Bausteine einer wassersensiblen Gestaltung definieren. Die Veröffentlichung bietet außerdem wichtige Anhaltspunkte für die Realisierbarkeit der einzelnen Maßnahmen. Die Toolbox des Projektes BlueGreenStreets bieten außerdem viele aktuelle Hinweise zur Umsetzung, z.B. Kosten-Nutzen-Abwägungen, sowie Praxisbeispiele.

Oberirdische Ableitung der Niederschläge

Rückhalt und Versickerung des Regenwassers

Behandlung belasteter Straßenabflüsse

Die Auswahl der besten Methode für die Straßenraumgestaltung ist abhängig von:

Beispiel: Der Breite Weg Nordabschnitt in Magdeburg

Die Straßenbahnstrecke Breiter Weg Nordabschnitt in Magdeburg wurde im Jahr 2019 neu gebaut. Die Gleise der 450 m langen Strecke wurden dabei begrünt, was neben einer positiven Auswirkung auf die Aufenthaltsqualität auch zur Verdunstung und somit einer Hitzereduzierung beiträgt. Die Kosten beliefen sich bei dem Neubau auf ca. 4,5 Millionen Euro, wovon 3,2 Millionen Euro aus den Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt stammen.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

Beispiel: Rain Gardens New York City

New York City baut in der ganzen Stadt sogenannte „Rain Gardens„, kleine Grünflächen an den Straßenrändern, über welche Regenwasser versickern und das Kanalnetz entlastet werden kann. Zudem führen die Rain Gardens zur Abkühlung der Temperaturen in der Stadt, Reinigung der Luft, Förderung der Biodiversität und Verschönerung der Stadtviertel.

Quelle:  City of New York, Environmental Protection

Relevante Projekte

BLUEGREENSTREETS Multifunktionale Straßenraumgestaltung urbaner Quartiere

Das Projekt „Blue Green Streets“ befasst sich mit der zukunftsfähigen Gestaltung von Straßenräumen. Kosten-Nutzen-Abwägungen und Praxisbeispiele bieten hier sehr hilfreiche Anregungen und Umsetzungsvorschläge für Kommunen.

MultiKlima – Management multiklimatischer Belastungen in öffentlichen Stadträumen in Bremen und Münster

Untersucht wurde im Projekt „MultiKlima“ zusammen mit den Partnerstädten Bremen und Münster die integrierte Anpassung öffentlicher Stadträume an die Klimaänderungen. Großer Bestandteil ist dabei der Dialog mit genannten Städten, um Anpassungskapazitäten für Verwaltungsteile und FachplanerInnen nachhaltig zu verbessern.

Morgenstadt Initiative – „Straße der Zukunft“

Wie soll die Straße der Zukunft aussehen bzw. wie zukunftsgerecht ist der bestehende Straßenraum? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Straße der Zukunft“, um kommunale PlanerInnen und EntscheiderInnen bei der Umsetzungen von Visionen im Straßenraum zu unterstützen.